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Hohenschönhausen Stasi Gefängnis 109

Staatliches
Heeresbekleidungsamt Bernau


Das Nebenlager des Heeresbekleidungsamtes Bernau wurde in den Jahren 1939–1942 erbaut und zwischen 1941 und 1945 von der deutschen Wehrmacht zur Herstellung und Lagerung von Uniformen und Armeezubehör genutzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich hier ein Nachschub- und Versorgungsdepot der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD).

Lage
Das Hauptamt mit Verwaltung befand sich an der Schwanebecker Chaussee. Das ehemalige Nebenlager liegt am Schönfelder Weg 17, direkt an der Bahnstrecke Berlin-Prenzlau, das Areal verfügt über Gleisanschluss. Auf Luft- oder Satellitenbildern ist die bogenförmige Anlage des Nebenlagers östlich unweit des historischen Bernauer Stadtkerns gut zu erkennen – es ist etwa genauso groß.

Bauausführung
Die Bausubstanz auf dem etwa 20 Hektar großen Gelände des Nebenlagers besteht hauptsächlich aus acht bogenförmig angeordneten und noch teilweise miteinander verbundenen, zweistöckigen Klinkerbauten, ausgeführt in moderner Stahlbeton-Skelettbauweise mit großen Fensterflächen, die Walmdächer aus freitragenden Stahlbetonbindern. Insgesamt kann man von einer 65.000 m² großen Nutzfläche ausgehen.

Nutzung durch die Wehrmacht
1942 erfolgte die Verlegung des Heeresbekleidungsamtes mit rund 1.300 Mitarbeitern von Berlin (Lehrter Straße) nach Bernau.

Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg
Als zentrales Nachschub- und Versorgungsdepot nutzten die sowjetischen Streitkräfte auf dem Gebiet der DDR das Gelände des Nebenlagers zur Lagerung von Armee-Bekleidung, Armeezubehör und Ersatzteilen. Auch wurde Bekleidung repariert, es gab eine Wäscherei (chemische Reinigung) sowie eine Näherei. Außerdem befand sich hier eine Transporteinheit, der Stab des zentralen Versorgungsdepots und eine zentrale Feldpostverteilerstelle.
Neben dem Depot befand sich im Nebenlager eine Nachschubbrigade des Sowjetischen Verteidigungsministeriums.

Zustand heute
Seit dem hier 1991 erfolgten Abzug der sowjetischen Streitkräfte vom Gebiet der ehemaligen DDR verfällt das riesige als Sperrgebiet ausgezeichnete und bewachte Gelände des Nebenlagers. Eigentümer ist die Brandenburgische Boden Gesellschaft für Grundstücksverwaltung und –Verwertung mbH mit Sitz in Wünsdorf (BBG).
Der Verein "Panke-Park Kulturkonvent Bernau e. V." versucht die historische Bausubstanz zu erhalten. Seit 2003 werden mit Förderung des Bundes sowie der Europäischen Union durch Vermittlung des Sozialamtes halbjährlich etwa 20 Arbeitskräfte – Sozialhilfeempfänger oder Langzeitarbeitslose – auf diesem Gelände mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
Der Verein bietet Führungen über das Gelände des Nebenlagers an.
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