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Börde-Brauerei

Industrie > Versorgung
Börde-Brauerei

Geschichte

Am 8. August 1823 gründete der Kaufmann und Gutsbesitzer August Leberecht Bodenstein (1798–1877) auf seinem Gutshof in der Sieverstorstraße 10 die Brauerei A. Bodenstein. Der Brauherr gehörte zu den ersten in Magdeburg, die eine Dampfmaschine besaßen. Wenig später hatte er auch als Erster in Magdeburg eine Eismaschine erworben, was einen geregelten Kühlbetrieb in der Brauerei ermöglichte. Die Brauerei erreichte damals Bekanntheit durch die Einführung des Lagerbiers, das so genannte „Bayrische Bier“.
In der Brauerei arbeitete auch Bodensteins Schwager Ernst Schneidewin (1820–1893), der gemeinsam mit seinem neuen Partner Hermann Reichardt[1] (1851–1928) 1864 in Buckau die Buckauer Dampf-Bierbrauerei Reichardt & Schneidewin gründete. Diese existierte bis 1914 und ging dann an die Brauerei Bodenstein AG.
Nach dem Tod August Bodensteins führte dessen Sohn Franz Bodenstein[2] (1834–1885) die Brauerei ab 1877 weiter. Dieser hatte ein Studium des Brauwesens in Bayern absolviert und produzierte ab etwa 1880 das in Magdeburg und Umgebung beliebte „Bodensteiner Kulmbacher“. Nach dem frühen Tod von Franz Bodenstein wurde die Brauerei 1886 in eine Aktiengesellschaft mit einem Stammkapital von 1,2 Mio. Reichsmark umgewandelt, deren Anteile weitgehend im Familienbesitz verblieben. Vorsitzender des Aufsichtsrats wurde mit Emil Grünwald (1841–1920) ein Schwiegersohn des Gründers. Ab 1924 firmierte die Brauerei bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Brauerei Bodenstein AG zu Magdeburg.

VEB Bördebrauerei Magdeburg
Etikett der VEB Börde-Brauerei aus den 1950er Jahren
1947 wurde der Braubetrieb als VEB Börde-Brauerei Magdeburg wieder aufgenommen. Ab 1961 wurde die Börde-Brauerei als „Werk II“ Teil des neu gegründeten VEB Vereinigte Brauereien Magdeburg. Zum „Werk I“ wurde die Diamant-Brauerei in der Neuen Neustadt, „Werk III“ das Sudenburger Brauhaus im Magdeburger Stadtteil Sudenburg.[3]
1991, kurz nach der Wende, wurde der Braubetrieb auf dem Gelände in der Sieverstorstraße eingestellt. 2006 wurde ein Großteil der unter Denkmalschutz stehenden Brauereigebäude abgerissen, lediglich der Sudturm blieb stehen. In diesem sollten ab 2009 Loftwohnungen entstehen, dieses Projekt wurde aber bis heute (Stand Dezember 2015) noch nicht umgesetzt.[4]
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