Bismarkturm Stettin 18
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Der Stettiner Bismarckturm oder Bismarckturm von
Stettin-Gotzlow, zur Bauzeit auch Bismarck-Halle genannt, ist ein Denkmal für
den Reichsgründer Otto von Bismarck, das im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts
im Stadtteil Gotzlow (polnisch Gocław) von Stettin, der Hauptstadt der Provinz
Pommern, errichtet wurde. Stettin-Gotzlow liegt nördlich der Altstadt Stettins
am linken Oderufer. Der Bismarckturm steht dort auf einem Weinberg oder auch
Juloberg genannten Hügel des Oderhochufers, bei dem es sich um die höchste
Erhebung am Westufer der Oder handelt. Dort ist der Turm bis heute weithin
sichtbar. Der Gotzlower Weinberg mit dem Bismarckturm ist vom Hauptbahnhof
Stettin aus mit der Straßenbahn erreichbar, die dort ihre nördliche Endstation
hat.
Vor 1911 waren in Stettin zwar Denkmäler zu Ehren des
Fürsten Otto von Bismarck geplant, jedoch noch nicht realisiert worden.[1] Der
Bau eines Denkmals in Gestalt eines Bismarckturms in Stettin war bereits 1899
angeregt worden, doch wurde ein Architekturwettbewerb hinausgezögert, weil die
Standortfrage vorerst ungeklärt blieb. Stettins Bürgermeister sowie der als
Sachverständiger herangezogene Architekt Bruno Schmitz hatten sich zunächst für
die Schlachterwiese als Standort ausgesprochen. Schließlich setzte sich der
Vorschlag der Stadträte durch, das Denkmal gut sichtbar auf dem Weinberg zu
errichten.
Nach der Gründung eines ‚Vereins zur Errichtung eines
Bismarck-Denkmals e.V.‘ unter Vorsitz des Landeshauptmanns Paul von
Eisenhart-Rothe wurde 1910 ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Unter
Vorsitz des Stettiner Stadtbaurats Wilhelm Meyer-Schwartau fungierten als
Preisrichter u. a. renommierte Architekten wie Paul Wallot, Friedrich von
Thiersch und Martin Dülfer. Diese wählten den Entwurf des Architekten Wilhelm
Kreis aus, der ein monumentales, sich im Baustil an das Mausoleum Theoderichs
des Großen anlehnendes Denkmal verwirklichen wollte, das im Gegensatz zu dem
Grabmal des Ostgotenkönigs jedoch zugleich als Aussichtsturm fungieren sollte.
Der Bau wurde in Beton errichtet, die Fassaden wurden mit Muschelkalk
verkleidet. Finanziert wurde das 200.000 Mark teuere Bauwerk zur einen Hälfte
durch Spendengelder und zur anderen durch einen staatlichen Zuschuss in Höhe
von 100.000 Mark, den der Provinziallandtag bewilligte.
Die Grundsteinlegung erfolgte 1913 im Rahmen einer Feier zum
hundertjährigen Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig. Die Einweihung des
Denkmals sollte ursprünglich anlässlich des 100. Geburtstags Bismarcks am 1.
April 1915 erfolgen; die Fertigstellung des Bauwerks wurde jedoch durch den
Ersten Weltkrieg verzögert. Mit der Bauausführung wurde die Firma Comet
beauftragt; die künstlerische Leitung übte der Architekt Wilhelm Kreis aus. Die
Einweihung des Bismarckturms als Aussichtsturm erfolgte am 10. August 1921.
An der Außenwand des Turms befand sich eine 37 Meter lange Rundum-Inschrift,
die einer Ansprache Bismarcks aus dem Jahr 1870 entnommen war und die lautete:
Wir gehen mit eisernem Schritt, zermahlen, was der Herstellung der deutschen
Nation und ihrer Herrlichkeit und Macht entgegen steht. Als nach dem Zweiten
Weltkrieg in Stettin ein Industriekongress stattfinden sollte, wurden 19.000
Złoty aufgewandt, um vorher diese 37 Meter lange deutsche Inschrift am Turm
wegzumeißeln und mit Zement verputzen zu lassen.[2] Die früher den Turm
krönenden Adler waren bereits vorher heruntergestoßen worden. Sie liegen heute
halb im Erdboden versunken in der Umgebung.
Der unter Denkmalschutz
stehende, stark sanierungsbedürftige Stettiner Bismarckturm wurde im Oktober
2012 zusammen mit einem zugehörigen 8.500 m² großen Grundstück bei ebay für
insgesamt 320.000 € zum Kauf angeboten. Bereits 2011 wurde der Turm zum Verkauf
angeboten, es fand sich jedoch kein Käufer.[3] Im Jahr 2014 wird der Turm
erneut zum Verkauf angeboten, diesmal für 120.000 Euro.
Quelle: Wiki