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Hyparschale

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Hyparschale

Die Hyparschale ist eine Mehrzweckhalle, die 1969 nach den Plänen des Bauingenieurs Ulrich Müther errichtet wurde. Sie befindet sich im Magdeburger Stadtpark Rotehorn. Das Gebäude steht seit 1990 unter Denkmalschutz.

Konstruktion
Die Stahlbetondecke der Hyparschale ist selbsttragend, besteht aus vier hyperbolischen Paraboloiden und überspannt eine quadratische Fläche von 48 × 48 Meter. Auf der Dachfläche der Stahlträger wurde Spritzbeton aufgetragen. Die Lasten der vier Dachschalen werden als Schrägstützen zum Erdboden hin geführt, daher ist die Außenfläche stützenfrei und nahezu vollständig aus Glas. Architekturkritiker belegen diese Bauweise mit den Attributen „filigran“, „leicht“ und „schwerelos“. Das Konstruktionsprinzip entspricht dem Teepott Warnemünde, der ehemaligen Großgaststätte Ahornblatt in Berlin und dem Restaurant Ostseeperle in Glowe auf Rügen. Unter anderem entstand 1972 auch die Gaststätte Panorama in Schwerin nach diesem Prinzip.
Rettungsinitiativen
Das Gebäude hat mittlerweile einen erheblichen Sanierungsbedarf, eine Sanierung des Daches wird zwei Millionen Euro kosten. Seit 1997 ist die Halle baupolizeilich gesperrt. Ein Abriss konnte durch zwei Gutachten abgewendet werden. In den Jahren 2005 und 2008 war die mögliche Wiederbelebung der Halle Thema für den Fachbereich Immobilienwirtschaft an der Hochschule Anhalt. Um die Hyparschale sanieren zu können, hält die Stadt Magdeburg erhebliche Mittel für die Dach- und Fassadensanierung bereit.
Am 22. Februar 2011 fand in der Stadthalle Magdeburg ein Kolloquium der Hermann-Henselmann-Stiftung zur Hyparschale und zu anderen Bauten Müthers statt.
Im Juli 2012 gründete sich ein überparteilicher Magdeburger Verein, der sich die Rettung und eine weitere Nutzung der Hyparschale zum Ziel gesetzt hat.
Im November desselben Jahres veröffentlichte der Verein Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt (KWSA) eine Studie, welche die Hyparschale als Gründerzentrum für junge Unternehmer im Industriedesign, aus der Film- und Werbewirtschaft sowie Softwareprogrammierung vorschlägt. Die benachbarte Messehalle könne ebenfalls genutzt werden.
Im September 2013 beschloss der Magdeburger Stadtrat eine Sanierung des Dachs und der Dachstützen für 1,8 Mio. Euro. Die Suche nach Investoren soll wieder aufgenommen werden.
Studierende der Magdeburger Universität und der bayerischen Hochschule Rosenheim entwickelten im Wintersemester 2013/14 neue Nutzungskonzepte und Geschäftspläne für die Hyparschale. Neben einer sportlichen Nutzung wurden vor allem zwei kulturelle Konzepte als Kunst- und Designzentrum für Kreative oder als wissenschaftliches Museum und Experimentierfeld ähnlich dem phæno intensiv diskutiert. Im Februar 2014 sind die Ergebnisse in der Ausstellung „HyparAktiv“ im City-Carre Magdeburg vorgestellt worden.
Bei einer neuen Ausschreibung im Frühjahr 2016 war die AOC Immobilien AG aus Magdeburg der einzige Bieter und plante für 7,8 Millionen Euro die Sanierung, den Ein- und Anbau von Büros sowie eine öffentliche Nutzung mit Café. Am Ende wies der Geschäftsplan eine Finanzierungslücke über 1,6 Millionen Euro auf. Daher lehnte im Oktober 2016 der Stadtrat den Verkauf der Hyparschale an die Bieterfirma ab.
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