Fuchsbau Bad Saarow
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BUNKERANLAGE
- FUCHSBAU ZGS14
Geschichte
Zum gesamten
Thema rund um den Bunker Fuchsbau wurde in den vergangenen Jahren sehr viel
veröffentlicht.
Ich möchte es dem Leser überlassen, sich an Hand der Links, die ich auf für
mich vertrauenswürdige und
aussagefähige Seiten gesetzt habe, geeignet weiter und ausführlicher zu
informieren.
Die Rauener
Berge
Die Rauener
Berge sind ein beliebtes und lohnendes Ausflugsziel des Seenlandes Oder-Spree
für viele Nahausflügler und Touristen aus Brandenburg, Berlin und von außerhalb.
Besonders die Urlauber rund um den Scharmützelsee schätzen die Möglichkeiten
zum erholten Wandern in den bis zu 153 m hohen Bergen, die Besichtigung der
berühmten Rauener Steine (Markgrafensteine), des neuen 40m hohen
Aussichtsturmes oder die sportliche Nutzung der Ganzjahresrodelbahn bei
Petersdorf . Scharmützelbob.
Die wenigsten von Ihnen aber wissen, dass sich mitten im Wald, nur 1km von der
Rodelbahn und 2 km vom Aussichtsturm entfernt eine der geheimnisvollsten
unterirdischen Bunkeranlagen - Der Bunker Fuchsbau - (1943-1995) befindet und
als aktives Museum nun wieder besichtigt werden kann.
Darüber
hinaus ist in dem Wald zwischen Fürstenwalde, Petersdorf und Rauen seit dem 21.
März 2015 für Spaziergänger und Bunkerinteressierte ein VIRTUELLER RUNDGANG erlebbar.
Braunkohle
Auf dem
Gebiet der heutigen Bunkeranlage gab es vor allem den groß angelegten
Brahlstollen. Bedingt durch
die effektive, aber gefährliche Technologie, die Stollenversteifungen nach
Auskohlung zu entfernen, entstanden
viele Stolleneinbrüche. So sieht heutzutage das Gesamtgebiet immer noch
zerfurcht, von Rinnen und Löchern
durchzogen
aus. ab-ins-grüne.de
Ab 1842
entstanden hier in den Bergen viele Zechen, durch die vorindustriell Braunkohle
unter Tage abgebaut
wurde, die vor allem zur Versorgung Berlins diente. Es führten sogar
Lorenbahnen zum Scharmützelsee und
zur Spree. Eine Straße im heutigen Fürstenwalde-Süd (damals Ketschendorf) heißt
“An der Kohlenbahn” und
man kann an der Autobahn noch den damaligen Bahndamm sehen.
Die
Häftlinge wurden in zwei Arbeitskommandos aufgeteilt: Äußere Bauhülle und
Innenausbau. So konnte, obwohl der äußere Baukörper und die geplante 25m-
Erdüberdeckung nie vollständig fertiggestellt wurden, im Bunker selbst schon
Anfang 1944 die Technik in Betrieb genommen werden. Dieser für das SS-Führungs-
hauptamt so extrem wichtige Nachrichten - Bunker Fuchsbau war schon gasdicht
ausgeführt worden; er besaß einen eigenen Trinkwasserbrunnen im Bereich der
heutigen Dispatcherzentrale und dort das Wasser- werk und eine
Diesel-Netzersatzanlage.
Mein
persönliches Erlebnis: Im Jahre 2007 berichtete mir bei einer Führung ein
80-jähriger
Zeitzeuge, dass er 1944-1945 als Fernmeldetechniker und Kraftfahrer
im Fuchsbau tätig war und einmal eine Direktleitung nach Norwegen
zu reparieren hatte. Er zeigte auch den ehemaligen 2. Notausgang,
durch den morgens die KZ-Häftlinge unter Bewachung in den Bunker
geführt wurden. Sie wurden unterirdisch vom “Arbeitslager” über den
Brahlstollen und eine ausgekohlte “Halle” in den Bunker geführt.
Bezogen auf
den Fernschreibverkehr ab 1944 erklärte er die so genannten GKDOS-Fernschreiber
(Enigma), die in zunehmendem Maße von Frauen (SS-Nachrichten-Helferinnen)
bedient wurden. Diese Tatsache wurde auch im Jahre 1994 bei einem Tag der
offenen Tür im Bunker Fuchsbau von zwei damaligen Zeitzeuginnen ausführlich
dargelegt.
Der
ehemalige norwegische KZ-Häftling Odd Magnussen (Lars To) war am Bau des
äußeren Baukörpers beteiligt und schilderte später in seiner Broschüre "Vi
Ventet" ausführlich das Leben und Sterben im einstigen KZ-Außenlager bei
Fürstenwalde, belegt durch zahlreiche Zeichnungen.
In der Nacht
vom 23./24. April 1945 verlegten alle Truppen aus dem Gebiet Fürstenwalde
und Bad Saarow Richtung Zossen. Viele von ihnen wurden in einer der größten
Kesselschlachten auf deutschem Boden bei Halbe aufgerieben. Die nachrückende
Rote Armee nahm an einigen Stellen des Bunkers Teilsprengungen vor, ohne
wirklichen Schaden anzurichten. Der Bunker war tatsächlich von 1945- 1958 frei
begehbar und wurde von der Bevölkerung gründlich ausgeschlachtet. Als
ehemaliger Ketschendorfer Junge führe ich mich hier selbst als Zeitzeugen
an: Dieser Fuchsbau vor unserer Haustür war über Jahre ein sehr
geheimnisvoller Abenteuerspielplatz. Wir taten aber auch durchaus Sinnvolles -
zum Beispiel im Bunker Schrott zu sammeln für die wieder zu erbauende
Spreebrücke. Als mein Onkel von unseren Bunkeraktivitäten erfuhr, zeigte er mir
vertraulich seine toll funktionierende kolbenbetriebene Wasserpumpe aus dem
Bunker Fuchsbau.
Als
ausgezeichnete Quelle für die gesamte Fuchsbau- Dokumentation empfehle ich
ausdrücklich den Autor: Manfred Rassau Der
“Fuchsbau” - Tarnname Raduga
Das ist nur
ein Kapitel der sich über Generationen erstreckenden Geschichte des Bunkers
Fuchsbau.
Quelle: Fuchsbau
Verein